Spannende Fakten über Telomere, die uns verraten, wie wir auch im Alter vital und kraftvoll bleiben.
Die Lebenserwartung in den Industrieländern steigt stetig. Klar ist es schön und erstrebenswert, lange zu leben. Gesund und vital zu bleiben, ist dabei ein wichtiges Ziel. Lebensquantität und -qualität im Doppelpack – das wünschen wir uns alle! Und darum geht es in diesem Beitrag: Wie können wir die Gesundheit bis ins hohe Alter erhalten und vielleicht ein bisschen an der biologischen Uhr drehen?
Was reguliert unsere Lebensuhr?
Das Geheimnis liegt in unseren Zellen, besser gesagt im Zellkern. Dort befinden sich wichtige Proteine, die unsere Zellalterung beeinflussen, und zwar die Enden der Chromosome, die Telomere!
Doch beginnen wir mit der Entdeckung von Leonard Hayflick, einem US-amerikanischen Gerontologen und Zellforscher. Er fand 1961 heraus, dass die Zellen nicht unsterblich sind, wie lange angenommen wurde, sondern, dass sie nur eine begrenzte Anzahl von Zellteilungen (circa fünfzig) vornehmen können. In der Wissenschaft spricht man deshalb von der „Hayflick-Grenze“. Die Anzahl der Zellteilungen beeinflusst unsere Lebenserwartung. Die Ursache dafür liegt in den immer kürzer werdenden Telomeren.
Was sind Telomere?
Wenn wir von Telomeren sprechen wird der DNA-Abschnitt umschrieben, der am Ende unserer Chromosomen liegt und die Aufgabe übernimmt ein „Ausfransen“ und ein Aneinanderkleben der Erbgutfäden zu verhindern, was zum Erhalt der DNA notwendig ist. Sie sind Hüter unserer genetischen Erbinformation. Telomere verkürzen sich mit jeder Zellteilung (auch Mitose genannt). Da sie aber nur über eine gewisse Länge verfügen, kann es zu einem kritischen Punkt kommen, wo eine weitere Zellteilung nicht mehr möglich und die Hayflick-Grenze erreicht ist.
Dies hat zur Folge, dass die Zelle stirbt und die Regenerations-, und Reparaturarbeiten in unserem Körper abnehmen. Krankheiten wie Diabetes, Herz- und Gefäßkrankheiten, einige Krebsarten oder Alzheimer können entstehen. Ebenso zeigen sich die typischen Merkmale des Älterwerdens wie graue Haare, mehr Faltenbildung, ein schwächer werdendes Immunsystem und ein schlechteres Sehvermögen.
Gibt es Faktoren, die unsere Telomere schneller aufbrauchen lassen?
Elisabeth Blackburn, eine Mikrobiologin aus Australien, fand nach vielen Jahren intensiver Studien über die Telomere heraus, dass es folgende Faktoren sind, die zu einem schnellen Verbrauch der Telomere und damit zu einem beschleunigten Alterungsprozess führen:
- Chronisch psychischer Stress, Ängste, negative Emotionen und Traumata (vor allem Erlebnisse in der Kindheit),
- Herausforderungen und Stresssituationen, die als Bedrohung empfunden werden,
- ungesunder Lebensstil (schlechte Ernährung, Übergewicht, mangelnde Bewegung, rauchen, hoher Alkoholkonsum, Schlafmangel – das alles führt zu oxidativem Stress!)
- Burn Out
- Genetik (wobei nach Prof. Sven Voelpel nur zehn bis 30 Prozent des Alterungsprozesses an den Genen liegt!)
Liz Blackburn war es auch, die bei ihren Forschungen das „Unsterblichkeitsenzym“ die Telomerase, entdeckte und dafür 2009 den Nobelpreis für Medizin erhielt. Warum unsterblich? Das Enzym Telomerase, das in unseren Zellen hergestellt wird, wirkt der Verkürzung der Telomere entgegen. Wie ist das möglich? Es baut Telomere an den Chromosomenenden wieder an. Weitere Zellteilungen sind dann wieder möglich und das Leben der Zelle verlängert sich.
Die Gleichung lautet: kürzere Telomere = kürzeres Leben und längere Telomere = längeres Leben!
Leider nimmt die körpereigene Produktion der Telomerase im Laufe unseres Älterwerdens ab. Doch aufgepasst!
Gibt es Freunde der Telomere und gibt es „Telomerase-Aktivatoren“?
Ja, WIR!
WIR selbst können Freunde unserer Telomere sein!
Doch wie sieht diese Freundschaft aus?
1.) Einen gesundheitsfördernden Lifestyle pflegen
Oxidativer Stress ist zwar das große Thema, wenn es sich um kurze Telomere dreht, doch die gute Nachricht ist, dass wir positiven Einfluss auf unsere Telomere nehmen können – lassen Sie uns „Telomerase-freundlich“ leben.
- Bewegung, beziehungsweise Ausdauersport an der frischen Luft
- Kalorienreduktion
- Ausreichend Schlaf (in WLAN-freier Zone)
- Rauchentwöhnung
- Vitalstoffreiche, antientzündliche Ernährung, wie zum Beispiel Brokkoli (nur roh), Zwiebeln, Beeren, Blattgemüse und Omega-3-Fettsäuren-haltige Lebensmittel.
- Gute Beziehungen zu Partner und Freunden und ein positives, soziales Umfeld.
- „Body-Mind-Activities“ wie zum Beispiel Tai-Chi und Qi Gong. Schenken Sie sich täglich zwölf Minuten dafür – der Aufwand lohnt sich!
All diese Punkte tragen nachweislich dazu bei, unsere Telomere „länger am Leben zu erhalten“. Ist das nicht fantastisch?
2.) Besondere Nährstoffe schützen die Telomere
Antioxidantien
Dem oxidativen Stress kann man mit Antioxidantien entgegenwirken. Einen großen Beitrag dazu leisten die Vitamine C und E, sekundäre Pflanzenstoffe und Flavonoide (Wildkräuter-Smoothies).
Vitamin D 3
Das Sonnenhormon, dient ebenso dem Schutz unserer Telomere. (Bitte vorher den Vitamin D 3-Spiegel im Blut feststellen lassen!)
B-Vitamine
vor allem das Vitamin B 12, stärken unsere Nerven und reduzieren dadurch unser Stressempfinden.
Omega 3-Fettsäuren
verlängern unsere Telomere dadurch, dass sie Entzündungen und damit oxidativem Stress entgegenwirken und die Aktivität der Telomerase steigern. Erfreuen Sie sich an fettem Fisch und kaltgepressten Bio-Ölen mit hohem Fettsäuren-Gehalt.
Colostrum
das reich an bioaktiven Inhaltsstoffen ist, enthält das Anti-Aging-Enzym Telomerase! Es spielt somit eine große Rolle bei unserer Gesundheit, Langlebigkeit und Lebensqualität. Das „Center for Nutritional Research“ empfiehlt eine tägliche Einnahme von Bio-Colostrum, da es uns sowohl auf körperlicher als auch auf mentaler Ebene stärken kann.
3.) Eine positive Einstellung sich selbst und dem Leben gegenüber aktiviert die Telomerase.
Studien ergaben, dass die Gruppe der Menschen, die eine positive Lebenseinstellung besitzen, ja, hoffnungsvoller, enthusiastischer, neugieriger auf das Leben und seine Herausforderungen zugehen, über längere Telomere verfügen als Menschen, bei denen Ängstlichkeit, Negativität und das Gefühl von Bedrohung das Lebensgefühl dominieren.
Das schließt auch die Dankbarkeit dem Leben gegenüber mit ein. Dazu gehört, uns unsere Sinnhaftigkeit zu erschaffen, uns der eigenen Liebenswürdigkeit bewusst zu werden und in Folge einen liebevolleren Umgang uns selbst gegenüber zu entwickeln.
Es ist und bleibt spannend, das Mysterium „LEBEN“. Am Beispiel der Telomere wird uns wieder einmal bewusst, wie groß unser Einfluss auf unser Leben und unser Wohlbefinden ist.
Wir wünschen Ihnen viel Optimismus und Freude für die kommende Zeit. Lassen Sie Ihre Telomere wachsen.
In diesem Sinne, bleiben Sie fröhlich.
Ihre Redaktion der MEDI CINE Akademie